Weltbodentag 2023 - Boden und Wasser, eine Quelle des Lebens

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Am 5. Dezember 2023, dem Weltbodentag, richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf Boden und Wasser. Dieser Tag dient nicht nur als Erinnerung an die Bedeutung des Bodens für die Biodiversität und die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch als Aufruf zum Handeln für den Schutz dieser lebensnotwendigen Ressource.

Michel Roux, Dr. Sc. ETH und Agrarökonom sowie Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirats, betont:

«Gesunde Böden sind der Schlüssel für die nachhaltige Produktion gesunder Lebensmittel. Die langfristige Erhaltung der Bodengesundheit und -produktivität ist aber nicht allein die Aufgabe der Landwirtschaft, sondern des ganzen Ernährungssystems. Dabei tragen alle involvierten Akteure – auch die Lebensmittelindustrie und der Detailhandel bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten – eine Verantwortung, sei es in der Schweiz oder anderswo.»

Warum sind gesunde Böden so wichtig?
Sie sind die Grundlage unserer Ernährung und ein zentraler Bestandteil des Ökosystems. Der Boden beherbergt eine unvorstellbare Anzahl an Organismen, die zur Nährstoffzirkulation beitragen, und dient gleichzeitig als Wasserspeicher und -filter. Diese Funktionen sind entscheidend für das Pflanzenwachstum und damit auch für die Nahrungsmittelproduktion.

Wie funktioniert eine integrierte Bewirtschaftung von Boden und Wasser?
Die enge Verbindung zwischen Boden und Wasser macht eine integrierte Bewirtschaftung dieser Ressourcen entscheidend. Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, die die Wasserverfügbarkeit verbessern, Erosion und Bodenverdichtung verringern und die Resilienz gegenüber Klimaextremen stärken, gewährleisten langfristig die Gesundheit des Bodens und die Qualität des Wassers.

Durch Methoden wie den Einsatz organischer Düngemittel, Fruchtwechsel und Mischkulturen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, sowie effiziente Bewässerungstechniken und angemessene Entwässerungssysteme, um die Wassernutzung zu optimieren. Zudem wird auf den Erhalt der biologischen Vielfalt und die Minimierung von Schadstoffeintrag geachtet. Ein solcher Ansatz berücksichtigt die vielfältigen Ökosystemleistungen des Bodens und fördert ein Gleichgewicht zwischen Bodenschutz und Wasserressourcenmanagement.

Was passiert bei falscher Bewirtschaftung?
Ein unsachgemässes Management von Boden und Wasser führt zu Problemen wie Bodenverdichtung, Erosion und chemischer sowie biologischer Belastung. Diese Belastungen beeinträchtigen die Bodenfruchtbarkeit und erhöhen das Risiko für Rutschungen und Überschwemmungen. In der Schweiz sind beispielsweise rund 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche stark erosionsgefährdet, insbesondere in Hanglagen und bei intensivem Gemüseanbau.

Wie beeinflussen sie den Klimawandel?
Ein effizientes Management von Boden und Wasser ist entscheidend für die Widerstandsfähigkeit unserer Umwelt gegenüber extremen Klima-Ereignissen. Durch die integrierte Bewirtschaftung können essenzielle Ökosystemleistungen erbracht werden, die das Leben auf der Erde unterstützen und die Widerstandskraft der Ökosysteme stärken. Gesunde Böden spielen auch als Kohlenstoffsenken eine weitere wichtige Rolle im Klimaschutz.

Was bedeutet dies für unsere Böden?
Die Erhaltung gesunder Böden und nachhaltiger Praktiken des Wassermanagements ist für die Schweiz und die Welt essenziell. Mit der «Bodenstrategie Schweiz» wurden wichtige Schritte in Richtung eines nachhaltigeren Umgangs mit diesen Ressourcen unternommen. Ziel ist es, den Bodenverbrauch bis 2050 auf netto null zu reduzieren und degradierte Böden wiederherzustellen. Der Weltbodentag erinnert uns an die Dringlichkeit, diese wertvollen Ressourcen für zukünftige Generationen zu bewahren.
 

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