Nachhaltige Ernährung wird alltäglich

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Die Wissenschaft belegt: Food-Systeme sind für rund ein Drittel des CO2-Ausstosses der Menschheit verantwortlich. Im Alltag können wir zur Reduktion einen kleinen Beitrag leisten, der nicht nur unser Gewissen erleichtert, sondern auch zur Gesundheit beiträgt.

Eine vielfältige und an Fleisch nicht überreiche Ernährung ist ideal für den menschlichen Körper. Und die Vielfalt ist so ungefähr im Frühsommer am grössten, wenn junges Gemüse und knackige Salatköpfe zum Kreieren feiner Teller verlocken. In der kalten Jahreszeit präsentiert sich die Lage anders: Saisonal ist derzeit vor allem Kohl und Knollengemüse erhältlich.

Doch mit etwas gutem Willen lassen sich auch daraus zahlreiche feine Gerichte zaubern – das Netz ist voll mit Tipps dazu. Und eine saisonale, möglichst regionale Ernährung ohne viel Foodwaste ist der absolute Schlüssel zu deinem Beitrag an ein Food-System, das weniger CO2 erzeugt: Pro Person und Jahr werden rund 330 Kg Lebensmittel nicht verwendet.
Der Wochenmarkt in deiner Stadt ist deshalb wohl eine der besten Möglichkeiten, dich klimaverträglicher zu ernähren (und ja, uns ist klar, dass das Individuum die Problematik nicht lösen kann, solange systemische Probleme nicht gelöst werden.)

Folgende 3 aufs Minimum reduzierten Tipps zum Einkauf und zum Zubereiten deiner Lebensmittel bringen dich auf ein neues Nachhaltigkeitslevel:

Wochenmarkt und unverpackt
Auf dem Wochenmarkt regional produziertes und saisonal erhältliches Gemüse einkaufen und eigene Verpackungen mitbringen. Hier gibts einen hübschen Saisonkalender. Es mag dich beruhigen, dass es ab heute nur noch etwa 10 Wochen geht, bis der erste Bärlauch aus dem Boden guckt. Für Ideen und Rezepte kannst du zum Beispiel diese Webseite der Stadt Zürich besuchen – hier findest du Rezepte, die im Rahmen der Stadtzürcher Aktion Klima à la Carte von engagierten Gastronominnen und Gastronomen zusammengestellt wurden.

Foodwaste vermeiden
Man kann es nur immer wieder predigen: Ablaufdaten sind keine Ablaufdaten, sondern Empfehlungen der Industrie. Kein Joghurt, keine Butter, nicht mal Hackfleisch wird von einem Tag auf den anderen schlecht oder gar giftig. Schule deine Nase anhand frischer Produkte und du wirst am Geruch erkennen, wenn dir etwas vermutlich nicht mehr schmecken wird. Eine Ausnahme bilden Meeresprodukte. Die sollten immer möglichst frisch sein. Auf der Webseite von Too good to go und anderen Anbietern findest du Produkte, die aufgrund ihres abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) nicht mehr verkauft werden können und deshalb günstiger sind – so sparst du Geld und die Umwelt wird mit weniger Foodwaste belastet. Eine weitere Idee, um Foodwaste zu vermeiden, ist das Fermentieren. Gemüse kann mittels Fermentation haltbar gemacht werden.

Mehrwegbecher verwenden
Dein Togo-Kaffee im Pappbecher plus Plastiklöffel dazu – das sind aufgrund der massenhaften Verwendung in zahllosen Städten der Welt echte Killer fürs Klima. Jegliche Einwegprodukte gehörten eigentlich längst untersagt, aber der politische Wille ist nicht vorhanden. Bitte verzichte unbedingt darauf, wo es nicht anders geht.

Wer diese drei Verhaltensregeln befolgt, macht plusminus das Maximum, das man als einzelne Person erfüllen kann, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Was darüber hinaus gehen soll, muss auf politischem Weg und systemisch erreicht werden, denn sonst verderben wir uns die Freude am Leben und am Essen. Und wie hiess es so schön in den unschuldigen Achtzigerjahren: Wer nicht geniesst, ist ungeniessbar!

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