Sport und vegane Ernährung: Gutes Team

17. Okt 2023 von Lauren Wildbolz
The Plant Based Scout

Eine rein pflanzliche Ernährung steht sportlichen Spitzenleistungen nicht im Weg. Das belegen die tollen Ergebnisse von Tennislegende Novak Djokovic oder Ultrarunner Scott Jurek. Aber auch wissenschaftliche Untersuchungen, die meine Begeisterung für pflanzliche Lebensmittel mit starken Argumenten untermauern und meine Arbeit als Plant Based Food Scout voranbringen.

Jahrzehntelange Werbung und Public Relations der weltweit einflussreichen Fleischindustrie haben ihre Wirkung getan: In breiten Kreisen gelten tierische Proteine als der Königsweg zur sportlichen Leistung. Der Körper verlange bis zu 1 g pro Körpergewicht solchen Eiweisses, um auf der Höhe zu bleiben, wer hart trainiere, benötige sogar mehr davon.

Ein Grundbaustein
Protein oder Eiweiss ist einer der wichtigsten Bausteine des Körpers, der uns hilft, Gewebe zu bilden und zu reparieren, und der auch dazu beiträgt, dass unser Hormon- und Immunsystem richtig funktioniert. Proteine bestehen aus Aminosäuren, von denen der menschliche Körper deren zwanzig unterschiedliche benötigt. Unser Körper kann 11 dieser Aminosäuren selbst herstellen (die so genannten "nicht-essentiellen" oder "entbehrlichen" Aminosäuren), so dass es nicht notwendig ist, sie zu essen. Es gibt jedoch neun Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann – die so genannten "essenziellen" oder "unverzichtbaren" Aminosäuren. Wir sind darauf angewiesen, sie über unsere Ernährung aufzunehmen.

Wissenschaftlich belegt
Nun sind die eingangs erwähnten Mengen wohl korrekt – aber es ist keineswegs in Stein gemeisselt, dass die Proteine für Muskelaufbau und -Erholung zwingend vom Rind, vom Schwein oder vom Huhn stammen müssen. Das Eiweiss im Gewebe von Leguminosen wie Linse, Erbse oder Bohne tut den Zweck genauso gut, so das Journal of the International Society of Sport Nutrition im Bericht über eine entsprechende Studie. Im Rahmen einer weiteren Studie fanden Forscherinnen und Forscher heraus, dass pflanzliche Ernährung insbesondere Sportlern, die sich intensiv fordern, gewisse Vorteile bietet. Wie bekannt ist, weisen die Muskeln nach hartem Training oder nach Wettkampfeinsätzen erhöhte Entzündungswerte auf. Im American Journal of Clinical Nutrition stand zu lesen, dass diese Werte bei rein pflanzlich ernährten Sportlerinnen und Sportlern rascher sinken als bei konventionell ernährten Personen. Und rein im Sinn anekdotischer Evidenz: Der Hashtag #veganbodybuilding ruft auf Instagram fast eine Million Ergebnisse ab. Man kann also getrost davon ausgehen, dass die Notwendigkeit tierischer Produkte für eine überdurchschnittliche Fitness längst widerlegt ist.

Changing the Game
Als besonders wichtig hat sich in der weltweiten Diskussion dieses Themas der Dokumentarfilm «The Game Changers» erwiesen. Der Film, den ihr auf Netflix streamen könnt, befasst sich mit den Geschichten von Athelten wie Arnold Schwarzenegger, Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton oder dem MMA-Kämpfer und einstigen UFC-Champion James Wilks. Zahlreiche weitere Zeuginnen und Zeugen aus Kraft- wie aus Ausdauersportarten werfen sich für eine sportgerechte Ernährung ohne tierische Produkte in die Bresche. Neben informativen Texten gibt es auch eine Seite mit protein haltigen Rezepten, welche ich euch sehr empfehle. Realisiert wurde der Film vom Game Changers Institute (GCI), einer Forschungs-, Bildungs- und Interessenvertretungsplattform, die sich für eine pflanzliche Ernährung einsetzt, um die persönliche Leistungsfähigkeit zu verbessern, die öffentliche Gesundheit zu fördern, soziale Gerechtigkeit zu unterstützen und die Umwelt zu schützen. Alles Dinge, die auch mir und uns allen bei Soil to Soul am Herzen liegen.

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