Terramay – fruchtbarer Boden für gute Ideen

07. Apr 2020
Magazin

Die Region Alentejo liegt im Süden Portugals und ist berühmt für ihre Landwirtschaft. Auf etwa der gleichen Breite wie Lissabon, aber nahe der spanischen Grenze, liegt die Fazenda Terramay. Thomas Sterchi, Gründer des Symposiums Soil to Soul und die mit ihm befreundete Familie De Brito übernahm die Farm 2018 mit dem Ziel, eine nachhaltige Ferienstation einzurichten, die sich mit Wasser, Energie und Lebensmitteln selbst versorgen kann.

Die von den vorherigen Besitzern betriebene Landwirtschaft hatte allerdings die Böden des Betriebes in einem unbefriedigenden Zustand hinterlassen: Sie waren der sogenannten Desertifikation ausgesetzt, was weniger die Verwandlung in eine Sandwüste bedeutet denn rasch abnehmende Fruchtbarkeit. Dieser Prozess ist jedoch glücklicherweise umkehrbar, wenn man es richtig anstellt, und die Recherchen in diese Richtung waren auch Grundlage des Symposiums Soil to Soul.

Die neuen Besitzer entschlossen sich, die Farm in Zukunft nach dem althergebrachten System zu führen, nach dem schon die altrömischen Grundbesitzer ihre Höfe bewirtschafteten. Im Rahmen des Montado-Systems (in Spanien als Dehesa bekannt) wird der Boden wohl bebaut, aber niemals künstlich gedüngt und den Feldern wird während eines Jahres Zeit zur Erholung gegeben. Während dieser Zeit werden sie von den hofeigenen Tieren als Weide genutzt. Rinder, Schweine und Hühner spielen dabei jeweils unterschiedliche Rollen und sorgen mit ihrer «Arbeit» dafür, dass der Boden gelockert und natürlich gedüngt wird. So kann ein stark beanspruchter Boden innerhalb kurzer Zeit wieder wertvoll werden und einer grossen Vielfalt von Arten Lebensraum bieten. Thomas Sterchi musste eine steile Lernkurve hinlegen, seit er vom Digitalunternehmer zum Farmer avancierte; die dabei gesammelten Kontakte und das angehäufte Wissen soll im Rahmen von Soil to Soul vermehrt und verbreitet werden.

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