Unser innerer Boden – das Mikrobiom als Fundament der Gesundheit
Was der fruchtbare Boden für die Pflanze ist, ist unser Darmmikrobiom für uns Menschen.
Auf ausgelaugten, verarmten Böden wächst kaum noch etwas – egal, wie viel man düngt oder spritzt. Die Pflanzen bleiben anfällig, die Ernte mager. Genauso verhält es sich mit unserem inneren „Boden“: dem menschlichen Mikrobiom. Ist es gestört, aus dem Gleichgewicht geraten oder verarmt, kann auch unsere Gesundheit nicht gedeihen.
Ein vielfältiges, stabiles Mikrobiom ist die Grundlage unseres Immunsystems, unserer Verdauung, unserer mentalen Ausgeglichenheit – ja, sogar unserer Fähigkeit, mit Stress umzugehen.
So wie gesunde Böden gesunde Pflanzen hervorbringen, kann ein gesundes Mikrobiom die Basis für einen gesunden Menschen sein.
Was ist das menschliche Mikrobiom?
Bevor wir tiefer einsteigen, lohnt sich ein genauerer Blick: Was genau versteht man unter dem Begriff „Mikrobiom“?
Als Mikrobiom bezeichnen wir die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in und auf unserem Körper leben. Allein in unserem Darm befinden sich rund 100 Billionen Mikroben – vor allem Bakterien, aber auch Pilze, Archaeen und Viren. Zusammengenommen wiegen sie bis zu zwei Kilogramm – mehr als unser Gehirn.
Diese winzigen Lebewesen sind keine passiven Mitbewohner. Im Gegenteil: Sie sind aktive Mitgestalter unserer Gesundheit. Sie verdauen Ballaststoffe, bilden lebenswichtige Vitamine (z. B. Vitamin K und B12), trainieren unser Immunsystem, schützen vor Krankheitserregern und produzieren sogar Botenstoffe, die direkt mit dem Gehirn kommunizieren.
Wenn der innere Boden aus dem Gleichgewicht gerät
Wie im Boden gibt es auch im Darm eine natürliche Balance zwischen förderlichen und potenziell schädlichen Mikroorganismen. Doch diese Balance ist empfindlich – und kann durch unsere moderne Lebensweise leicht aus dem Gleichgewicht geraten.
Einseitige Ernährung, Stress, Antibiotika, Alkohol, Pestizidrückstände in Lebensmitteln oder zu viel Zucker – all das kann dem Mikrobiom zusetzen. Die Folge ist eine sogenannte Dysbiose: ein gestörtes mikrobielles Gleichgewicht, das sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen kann:
- Verdauungsprobleme (Blähungen, Durchfall, Verstopfung)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Hautprobleme (z. B. Neurodermitis, Akne)
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen
- Schwaches Immunsystem
- Autoimmunerkrankungen
Doch die Ursachen für ein gestörtes Mikrobiom liegen nicht nur im Individuellen – sie beginnen oft viel früher: nämlich im Boden.
Vom Boden zum Darm: Wie das Bodenmikrobiom unser Darmmikrobiom beeinflusst
Was wenige wissen: Das Mikrobiom im Boden und das menschliche Darmmikrobiom sind enger miteinander verbunden, als es auf den ersten Blick scheint. Beide Lebensräume – der Wurzelbereich im Boden und unser Verdauungstrakt – beherbergen eine immense Vielfalt an Mikroorganismen, die nicht nur für Pflanzen- und Menschenleben entscheidend sind, sondern sich auch in ihrer Funktionsweise ähneln.
Mikroben aus dem Boden wandern über Pflanzen in unsere Nahrung – insbesondere über frisches, unverarbeitetes Gemüse, Salate und Früchte – und können unser inneres Ökosystem direkt beeinflussen.
Forschungen zeigen: Die Mikrobiota von Pflanzen und Menschen teilen sich bestimmte Bakterienstämme (sogenannte Phyla). Das bedeutet: Lebendige, vielfältige Böden können auch unsere mikrobielle Vielfalt nähren.

Fehlt jedoch dieser lebendige Impuls – etwa durch ausgelaugte, steril behandelte oder mit Pestiziden belastete Böden –, dann enthalten unsere Lebensmittel weniger Mikroorganismen und bioaktive Substanzen. Dabei wären genau diese Stoffe essenziell, um unser Mikrobiom zu stärken, Entzündungen zu regulieren oder das Immunsystem zu trainieren.
„Gesunder Boden, gesunde Nahrungsmittel, gesunde Ernährung, gesunde Menschen.“
– Sven Studer, Experte für regenerative Landwirtschaft, Jucker Farm
Unsere Ernährung ist daher der wichtigste Hebel, um das eigene Mikrobiom zu pflegen – und sie beginnt buchstäblich im Boden.
Wie wir unser Mikrobiom pflegen können
Die gute Nachricht: Unser Mikrobiom ist lernfähig – und überraschend anpassungsfähig. Bereits innerhalb weniger Tage kann sich seine Zusammensetzung verändern, je nachdem, wie wir leben und essen.
Was unserem Mikrobiom guttut:
- Ballaststoffe aus Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen
- Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt, Kimchi, Kombucha oder Miso
- Bitterstoffe und polyphenolreiche Pflanzenstoffe (z. B. aus Chicorée, Beeren, grünem Tee)
- Vielfalt auf dem Teller – je abwechslungsreicher, desto besser
- Lebensmittel aus regenerativer Landwirtschaft – frisch, unbehandelt, voller Leben
- Kontakt mit der Natur: Gärtnern, barfuss laufen, mit Erde in Berührung kommen
Was dem Mikrobiom schadet:
- Einseitige Ernährung, Fertigprodukte, Zucker
- Antibiotika (wenn unnötig eingenommen)
- Übertriebene Hygiene (z. B. aggressive Desinfektionsmittel)
- Chronischer Stress und Schlafmangel
- Pestizidrückstände in der Nahrung
Denn letztlich gilt: Wer versteht, wie das Mikrobiom funktioniert, kann bewusster Entscheidungen treffen – für die eigene Gesundheit und für eine Ernährung, die auch unsere Böden nährt. Wissen ist der erste Schritt, um Verantwortung zu übernehmen – für uns selbst und für die Welt, in der unsere Nahrung wächst.

Der Gedanke „Vom Boden zum Darm“ ist nicht nur ein schöner Slogan – er ist ein reales, lebendiges Prinzip, das wir bei Soil to Soul leben möchten.
Deshalb freuen wir uns besonders über die Partnerschaft mit Jucker Farm. Gemeinsam setzen wir uns für eine Landwirtschaft ein, die nicht nur den Boden respektiert, sondern auch die Menschen, die von ihm leben – als Konsumentinnen ebenso wie als Produzentinnen.
Jucker Farm betreibt seit 2021 auf Teilen ihrer Flächen regenerativen Ackerbau und setzt damit ein Zeichen für lebendige Böden und zukunftsfähige Ernährung. Ihre Produkte spiegeln diesen Anspruch wider: natürlich gewachsen, im Einklang mit der Natur, voller Geschmack – und voller Leben.
Mehr über die faszinierende Welt der Mikroorganismen im Boden – und wie Jucker Farm durch regenerativen Ackerbau zu deren Förderung beiträgt
– erfährst du im BEITRAG VON JUCKERFARM
Soil to Soul und Jucker Farm verbindet die gemeinsame Vision: Ernährung beginnt im Boden – und gesunde Böden sind die Grundlage für gesunde Menschen.